In den vergangenen Monaten haben wir eine stetig anwachsende Datensammlung angelegt über Produzenten in der Region, die zu den Zielen der Hamsterbacke passen. Parallel haben wir uns die Frage gestellt, welche Produkte  wir im Laden anbieten wollen und wie wir transparent und nachvollziehbar entscheiden können, mit welchen Erzeugern wir zusammen arbeiten möchten.

Zunächst haben wir folgende Kriterien festgelegt: Regionalität, ökologische Produktion, Verpackung, ggf. besondere Projekte oder Pionierarbeit eines Betriebes und der Aufwand der Produktbeschaffung. Für diese Kriterien haben wir ein Bewertungsschema nach Punkten entworfen, das nun auf jedes Produkt angewendet werden kann und auf seine Praxistauglichkeit hin getestet wird. Uns hilft es bei der Entscheidung für oder gegen ein Produkt und im Laden soll es für alle Verbraucher transparent machen, wie umweltverträglich der Weg eines Produktes war, bis es im Laden landet.

Das Kriterium Regionalität lässt sich ganz einfach  über die Entfernung in einem Punktesystem bewerten – dachten wir zunächst! Dann haben wir festgestellt, dass häufig zusätzliche Transportwege zurückgelegt werden, wie zum Beispiel Getreide vom Landwirt zur Mühle gebracht werden muss, um es zu reinigen oder zu mahlen. Auch bei den anderen Kriterien waren umfangreichere Diskussionen erforderlich, um ein praktikables System zu entwickeln. Bei der ökologischen Produktion z.B. haben wir uns entschieden, auch Nicht-Bio-zertifizierte Produkte gut zu bewerten, wenn diese für uns nachvollziehbar gleichwertig hergestellt werden, da eine Zertifizierung für kleine Betriebe unverhältnismäßig hohe Kosten bedeutet.

Bei der Verpackung geht es uns darum, die für das jeweilige Produkt umweltfreundlichste Verpackung zu ermitteln. Hier stellt sich die Problematik, dass es unglaublich schwierig ist, Verpackungen hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit zu bewerten (z.B. Mehrweg vs. Einweg bei größeren Entfernungen). Außerdem gibt es je nach Produkt Einschränkungen, welche Verpackungen überhaupt praktikabel und sinnvoll sind (z.B. Leinöl, das luftdicht verschlossen gelagert werden muss, damit es nicht nach kurzer Zeit ranzig wird).

Unter dem Aufwand der Produktbeschaffung verstehen wir z.B., ob die Lieferung in bereits bestehende Lieferketten integriert werden kann oder ob ein besonders hoher Aufwand (wie z.B. Flug) erforderlich ist. Aber auch hier können wir noch gar nicht absehen, ob in der Praxis unsere Bestellungen tatsächlich mit anderen Lieferungen zusammengefasst werden können.

Insgesamt soll ein Sortiment entstehen, in dem all die wunderbaren biologischen Erzeugnisse, die unsere Region bereits bietet, erhältlich sind, aber auch nicht-regionale Produkte, die wir für wichtig bzw. notwendig halten (Gewürze, Reis, Waschmittel, …). Immer wieder fallen uns neue Dinge ein, und wahrscheinlich wird das Thema „Sortiment“ immer in Bewegung bleiben.

Julia R aus dem AK ProduzentInnen

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